Eignen sich ETFE-Systeme auch für extreme Klimazonen?
Die kurze Antwort lautet "Ja". Mit Hilfe von zwei wichtigen Faktoren!
Geschrieben von Peter Key, Sales Director Middle East
Bevor wir die beiden Faktoren im Detail beschreiben, lassen Sie uns einen Blick auf ein Projekt werfen, bei dem beide Aspekte perfekt kombiniert werden: das Das Khan Shatyr Entertainment Centre in Nur-Sultan, Kasachstan.
Dieser Gebäudekomplex befindet sich in einer kargen Landschaft in einem rauen Klima mit extremen Wetter- und Temperaturbedingungen, die zwischen +/- 40 Grad Celsius liegen. Die niedrigste Temperatur, die in Nur-Sultan gemessen wurde, lag bei -51,6 Grad Celsius. Bislang haben wir mehr als 1.500 Projekte in über 100 Ländern gebaut, und dies ist die höchste Temperaturschwankung, die wir abdecken mussten.
Khan Shatyr (ein Projekt von Norman Foster) ist von einer kegelförmigen, biaxialen Seilnetzstruktur umgeben, die mit dreilagigen Texlon® ETFE-Kissen verkleidet ist, und umfasst 100.000 m2 Einzelhandels-, Restaurant- und Entertainment-Fläche. Kombiniert mit stufenförmig bepflanzten Dächern entstand ein tropischer Stadtpark mit Seen und Flüssen zum Bootfahren
1. Kontrolle der Sonneneinstrahlung
Der erste Faktor ist die Kontrolle der Sonneneinstrahlung. Auf die innere Oberfläche der obersten Schicht des Texlon® ETFE-Systems kann eine fortschrittliche Drucktechnologie zur Sonnenkontrolle eingesetzt werden, um die Sonnenstrahlen zu filtern und zu reflektieren.
Ähnlich wie bei Verglasungssystemen, bei denen Oberflächenbehandlungen angewendet werden können, wie z. B. Tönung oder metallische Beschichtungen können diese den SHGC-Wert (Solar Heat Gain Coefficient) oder allgemein bekannt als "g- Wert" beeinflussen. Wir sind in der Lage, den g-Wert im Bereich von 0,8 - 0,15 zu steuern.
Je nach gewünschtem Sonnenschutz sind verschiedene Druckoptionen verfügbar. Einige dieser Einige dieser Optionen umfassen die Variation der Deckkraft und Dichte der Tinte und des Musters (Frittung), die auf die ETFE Oberfläche.
ETFE-Anwendungen in heißeren Klimazonen, wie z. B. im Nahen Osten, erfordern in der Regel eine größere Bedeckung der Oberfläche mit Fritten; dies hat jedoch keinen Einfluss auf das natürliche Licht im Inneren des überdachten Raums.
2. Wärmedurchgangskoeffizient
Der zweite Faktor ist der Wärmedurchgangskoeffizient. Texlon® ETFE besteht aus mehreren Folienschichten, um den Wärmedurchgangskoeffizienten oder "u-Wert" zu verbessern.
Der "u-Wert" ist die Rate der Wärmeübertragung durch eine Struktur, geteilt durch den Temperaturunterschied in der Struktur. Je niedriger der Wert ist, desto besser sind die Dämmeigenschaften des Systems.
Wiederum ähnlich wie bei einem Verglasungssystem, das eine Doppel- oder sogar Dreifachverglasung enthalten kann, verwenden wir unsere Folienschichten und können Werte bis zu 1,0 W/(m²K) erreichen. Typischerweise werden zwei oder drei Schichten verwendet, um das ETFE-Kissen zu bilden. Gelegentlich werden jedoch in kälteren Klimazonen vier oder mehr Lagen verwendet, um die Dämmeigenschaften weiter zu verbessern.
ETFE sorgt durch die Faktoren "Kontrolle der Sonneneinstrahlung" und "Wärmedurchlässigkeit" für das notwendige Komfortempfinden in jeder Umgebung.
Das Texlon® ETFE-System reduziert den Wärmegewinn in heißen Sommern und hält die Kälte im Winter fern. Dies erinnert an Frei Ottos Anliegen, in extremen Klimazonen eine paradiesische Lebenswelt zu schaffen.
Aus diesem Grund können wir sagen, dass Texlon® ETFE eine eigene " Welt im Innenraum" schafft, die sowohl ein Mikroklima als auch eine üppige Landschaft bietet.
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